Boote zu transportieren ist eine nicht immer einfache Aufgabe. Viele Punkte müssen bedacht werden, um sicher ans Ziel zu kommen und auch, um alle gesetzlichen Vorschriften einzuhalten. Egal, ob Sie Ihr eigenes Boot zu einem neuen Gewässer bringen oder ein Boot für den Urlaub mieten möchten, die sichere und effektive Beförderung ist von größter Bedeutung. In diesem Blog erhalten Sie Tipps, wie Ihnen der Bootstransport gelingt.
Überprüfen des Anhängers
Für gewöhnlich finden Bootstransporte nicht jeden Tag statt. Der entsprechende Anhänger dürfte daher die meiste Zeit eingelagert sein. Bevor der nächste Bootstransport in Angriff genommen werden kann, sollten Sie daher zunächst Ihren Anhänger auf Defekte und Beschädigungen überprüfen. Ein fachgerechter Check in der Werkstatt Ihres Vertrauens ist hierfür mehr als ausreichend. Vergewissern Sie sich außerdem, dass Ihr Anhänger zur Größe des Bootes passt. Dies sollte besonders bei Neuanschaffungen bedacht werden.
Das Verladen des Bootes
An speziellen Bootsrampen, sogenannten Slipanlagen, werden Boote zu Wasser gelassen oder herausgezogen. Achten Sie darauf, dass das Boot mittig zum Anhänger ausgerichtet ist und ziehen Sie es vorsichtig mit der Winde aus dem Wasser oder heben es mit einem Bootskran auf die Ladefläche des Trailers. Verwenden Sie bei Bedarf spezielle Unterlegpolster oder Böcke, um das Gewicht gleichmäßig zu verteilen und Beschädigungen zu vermeiden. Entsprechende Stützen und Stoßpolster finden Sie online im Anhängershop.
Das Boot fixieren
Das Verzurren des Bootes auf dem Anhänger ist ein wesentlicher Schritt, um die Ladung während des Transports zu sichern. Verwenden Sie hochwertige Spann- und Zurrgurte und ziehen Sie sich gleichmäßig fest an. Achten Sie darauf, dass die Gurte straff und ohne übermäßige Spannung angebracht sind, um Beschädigungen oder ein plötzliches Loslösen des Bootes zu vermeiden. Gleiches gilt auch für den Mast bei Segelbooten. Nach dem Einklappen wird dieser an einer Klampe am Bug befestigt.
Überstehende Ladung kennzeichnen
Bei kleinen Booten und entsprechend großen Trailern muss oftmals keine zusätzliche Kennzeichnung an der Ladung angebracht werden. Kehren sich die Verhältnisse jedoch um und überragt das Boot das Ende des Anhängers, sind zusätzliche Vorgaben einzuhalten. Überragt Ihr Boot die Beleuchtung des Anhängers um mehr als einen Meter, muss ein rotes Fähnchen oder ein 30 x 30 cm großes rotes Schild quer zur Fahrtrichtung angebracht werden. Überbreite Boote müssen auch seitlich gekennzeichnet werden, sobald sie den Anhänger mehr als 40 cm überragen. Zudem sind rote Leuchten und Rückstrahler in max. 1,5 m Höhe am Anhänger anzubringen, um den Ladungsüberhang auch bei Dunkelheit erkennen zu können.
Entscheidend bei überstehender Ladung ist aber auch die Strecke, die zurückgelegt werden soll. Bei weniger als 100 km darf Ihr Boot maximal 3 Meter nach hinten überstehen. Bei mehr als 100 km sind höchstens 1,5 Meter erlaubt.
Propeller vor Fahrtantritt sichern
Die scharfkantigen Flügel eines Bootspropellers bzw. einer Schiffsschraube bergen ein enormes Verletzungsrisiko und müssen daher im Straßenverkehr „unschädlich“ gemacht werden. Hierfür muss der Propeller abgedeckt werden, sodass er sich während der Fahrt nicht drehen oder gar lösen kann.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Lassen Sie sich beim Verladen Ihres Bootes genug Zeit, um sämtliche Sicherheitsvorkehrungen noch einmal überprüfen zu können, bevor Sie sich ans Steuer Ihres Fahrzeugs setzen. Vergewissern Sie sich, dass das Boot fest verzurrt ist und alle erforderlichen Kennzeichnungen angebracht sind.
Pkw-Führerschein für Bootstransport ausreichend?
Der Führerschein der Klasse B berechtigt zum Führen eines Fahrzeugs mit maximal 3,5 Tonnen. Anhänger sowie Bootstrailer dürfen maximal 750 kg schwer sein. Das Gesamtgewicht des Gespanns darf ebenfalls 3,5 Tonnen nicht überschreiten. Falls doch, ist eine Erweiterung der Führerscheinklasse notwendig. Je nach Gewicht kommen hierfür die Klasse B96 oder BE infrage.
Bußgelder bei falscher Ladungssicherung
Für falsche oder fehlende Sicherung Ihres Bootes werden Geldbußen bis zu 75 € und teilweise ein Punkt in Flensburg fällig. Überstehende Bootsteile ohne fehlende Kennzeichnungen werden meist mit 20 bis 35 € geahndet. Bei Gefährdung oder Beschädigung muss mit 60 bzw. 75 € tiefer in die Tasche gegriffen werden.